«Spezielle Zeiten erforderten spezielle Massnahmen.» Ein Satz, der im letzten halben Jahr Schlagzeilen machte. Die Corona-Pandemie legte die ganze Wirtschaft lahm und zwang uns alle, eine Zeit lang, auf viele Dinge die uns lieb sind, zu verzichten. Davon verschont blieben auch die Fussballer des FC Rotmonten nicht.
Mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison hin brauste sich langsam aber sicher ein infizierendes Unwetter zusammen. Nachdem man das Trainingslager der ersten Mannschaft am Gardasee bereits früh absagen musste, da die Lage in Norditalien gerade zu Beginn erschreckend war, wurde hier in St. Gallen ein «Trainingslager light» durchgeführt. An dem Abend, als der Bundesrat die ersten wirklichen Massnahmen (50 Personen max., Abstandsregel etc.) einführte, sassen die Mannen der ersten Mannschaft gerade in der Pizzeria im Silberturm feuchtfröhlich beisammen. Diese Massnahmen konnten den feierwütigen Rotmöntlern, den nach einem intensiven Trainingstag, wohlverdienten Abend, glücklicherweise nicht vermiesen. Der Abend war vielleicht deswegen derart feuchtfröhlich, weil bereits einige Spieler erkannten, dass die Pandemie, je nach Verlauf, wohl einen Abstieg der letztplatzierten Rabauken in Rot, vom Tisch fegen würde. Weitere Ausführungen zu dem Abend sollten also wohl besser unterlassen werden…
Am darauffolgenden Samstag traf man sich bei dem hochgeschätzten Nicolas Welte, besser bekannt als Nicola Wälti, zu einem FIFA-Turnier. Danke für deinen freiwilligen Einsatz als hochengagierter Gastgeber!
In den folgenden Wochen, und wie sich herausstellen sollte, sogar Monaten, hatten sich die Spieler fit zu halten, gerade weil lange nicht klar war, wie der Verband mit der Situation umgehen wird. Ein plötzlicher Einstieg in die Saison wäre eine Zeit lang immerhin denkbar gewesen. Als dann Ende April klar war, dass die Saison abgesagt und annulliert wird, wird wohl der eine oder andere auch diese Erhaltung der gewonnenen Fitness nicht mehr ganz so ernst genommen haben. Nichtsdestotrotz wurde mit WC-Rollen das Jonglieren perfektioniert, Wohnungsbesichtigungen im MTV-Cribs Stile durchgeführt oder doch durch die ganze Schweiz zu Fuss und auf dem Velo getourt, um die Zeit ohne Fussball erträglicher zu gestalten.
Zu Beginn des Monats Mai schaltete sich dann Trainer, Folterknecht und Planking-Meister Steinemann mit ermahnenden Worten ein. Er plane, am 9. Juni den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen. Er drohte an, da weiterzumachen, wo im März notgedrungen aufgehört wurde. Damit gemeint war der Umstand, dass die Spieler im März bereits beinahe zweieinhalb Monate konditionell und krafttechnisch auf ein akzeptables Niveau gebracht wurden. Dies lag nun in der Eigenverantwortung der Fussballer, da der Trainingsbetrieb ohne Rücksicht auf Spieler in schlechter körperlicher Verfassung, wiederaufgenommen würde. Einige nahmen sich diese Vorgaben mehr zu Herzen als Andere, was sich in den kommenden Wochen zeigen wird. Alle Spieler haben den Fussball an den Füssen, Johannes Merz auch in den Händen, aber vermisst und sind deswegen mit grosser Vorfreude auf die nächste Saison gewillt, mit Vollgas am 9. Juni loszulegen, damit eine so schlechte Platzierung, wie in der Corona-verseuchten Saison, nicht noch einmal vorkommt. Wir freuen uns, euch liebe Fans, bald wieder am Spielfeldrand «HOPP ROTMONTEN» rufen zu hören!
(Jonas Haake)